Im vergangenen Winter hatten wir in Deutschland wieder einmal „Dunkelflaute“: Wenig Solarstrom wegen starker Bewölkung, dazu wenig Wind – siehe diesen Beitrag hier: https://wider-die-angst.de/dunkelflaute-statt-energiewende-ii/
Das hat sich zwar jetzt, im Mai 2025 geändert: Die Solarstromerzeugung ist auf einem jahreszeitlich bedingten Top-Wert. Denn einerseits stehen wir kurz vor der Sommersonnenwende mit den längsten Tagen, und andererseits sind die Außentemperaturen derzeit noch moderat. Solarmodule erbringen nämlich bei hohen Temperaturen nicht die volle Leistung, je 1° C sinkt diese um etwa 1 Prozent.
Allerdings ist ein Faktor nicht auf seinen normalen wert angestiegen. Nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes ist die mittlere Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe über Grund im ersten Quartal des Jahres 2025 unter 5,5 m/s gefallen.

Zwar schwankt dieser Wert sowieso sehr stark, doch ist der Einbruch im Frühjahr 2025 stärker als in den letzten Jahrzehnten.
Laut Quartalsmitteilung 01/2025 des Windparkbetreibers PNE in Cuxhaven wurden in Deutschland im ersten Quartal 2025 rund 31% weniger Strom aus Windkraftanlagen erzeugt, als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024.
Ebenfalls nach den Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist zwar nicht damit zu rechnen, dass dies eine Folge des Klimawandels ist – siehe nachfolgende Quelle.
Kaspar F, Bär F, Drücke J, James P, Ostermöller J und Zepperitz M (2024) Klimatologische Einordnung der „Dunkelflaute“ im November 2024, Deutscher Wetterdienst.
Allerdings ist dies erneut ein Grund, die Unmöglichkeit der so genannten Energiewende anzuprangern. Denn wenn wir verfügen nach wie vor nicht über die Möglichkeit, Energie aus Wind und Sonne für sinnvolle Zeiträume zu speichern. Die gesamte Speicherkapazität Deutschlands reicht höchstens aus, uns über wenige Stunden zu versorgen – danach wird es zappenduster. Der Zubau in den vergangenen Jahren war zwar enorm – beispielsweise wuchs die Gesamtkapazität deutscher Batteriespeicher alleine in 2024 um rund 50 %.
Die Kapazitäten stationärer Batteriespeicher in Deutschland wachsen weiter. Laut einer vorläufigen Jahresbilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft wurden 2024 fast 600.000 Batteriespeicher neu in Betrieb genommen. Das umfasst sowohl Heim-, Gewerbe- als auch Großspeicher. Sowohl die Anzahl als auch die Kapazität aller in Deutschland installierten Solarspeicher stiegen damit innerhalb eines Jahres um fast 50 Prozent. Insgesamt waren zum Jahreswechsel nach Hochrechnungen des Verbandes auf der Basis von Daten der Bundesnetzagentur mehr als 1,8 Millionen Speicher mit einer Kapazität von ca. 19 Gigawattstunden (GWh) installiert. Das reicht rechnerisch aus, um den durchschnittlichen privaten Tagesstromverbrauch von mehr als zwei Millionen 2-Personen-Haushalten in Deutschland zu speichern.
Pressemitteilung des Bundesverbandes Solarwirtschaft am 32.1.2025
Rechnet man noch hinzu, dass wir in Deutschland rund 40 GWh Kapazität in großen Pumpspeicherkraftwerken haben, sind das – großzügig aufgerundet – rund 60 GWh an gespeicherter elektrischer Energie. Ebenso großzügig wollen wir ignorieren, dass beim Entladen der Speicher und dem Transport der Energie noch Verluste anfallen, die durchaus bei 10 Prozent liegen können.
Der Stromverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2024 rund 464 TWh (Terawattstunden) = 464.000 GWh. Damit ist klar, wie lange die gespeicherte Energie reichen würde: 60/464.000 = 0,00013 Jahre, oder etwas mehr als eine Stunde.
Um mit Speichern einen Ausfall regenerativer Energien über die für notwendig gehaltene Zeit von etwa 14 Tagen abdecken zu können, müsste die Speicherkapazität rund 300 mal so hoch sein, wie derzeit. Es ist absurd anzunehmen, dass dies bis zum Jahr 2045 der Fall sein wird.
Man kann auch nicht argumentieren, dass man ja im Notfall auch sparen könne: Weniger Beleuchtung, Betriebsverbot für energieintensive Unternehmen, Fahrverbot für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Denn solche Einschränkungen würden massive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, die keine von uns finanzieren kann.